Lebenslauf:
Kleißl begann nach der Absolvierung der Volksschule und des Benediktinergymnasiums in Meran (Matura 1908) als Priesteramtskandidat mit dem Studium an der Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck (abs. theol.), wo er der Austria beitrat (Couleurname Brand). Nach der Priesterweihe 1912 war er Kaplan in einem kleinen Bergdorf im Vinschgau. Im Ersten Weltkrieg war er Militärkurat beim k. k. Kaiserschützenregiment Nr. III. Hier zig er sich ein schweres Nierenleiden zu, das dann für seinen frühen Tod ursächlich war
,
Nach dem Ersten Weltkrieg fand er den Weg in die Politik und wurde Sekretär des Tiroler Bauernbundes, den es damals galt, wieder zu reorganisieren. Er war einer der zwei wichtigen Teilorganisationen der Tiroler Volkspartei (Christlichsoziale) nach 1918.
Dieses Engagement führte zu politischen Funktionen. Mit 1. Juli 1919 wurde Kleißl als Südtiroler Delegierter in den im Juni gewählten verfassungsgebenden Tiroler Landtag nominiert, schied aber Anfang 1920 aus. Im Herbst 1920 kandidierte er bei den ersten Nationalratswahlen, wurde aber noch nicht gewählt. Er rückte dann auf ein frei gewordenes Mandat im Nationalrat nach und gehörte diesem vom 25. März 1923 bis zu seinem Tod rund fünf Monat an. Im Mai 1921 kandidierte er für die Tiroler Landtagswahlen und wurde ebenfalls nicht gewählt. Er rückte dann auf ein frei gewordenen Mandat nach und gehörte dem Landtag vom 14. November 1922 bis zu seinem Tod an.
Kleißlsn Tod in jungen Jahren (35 Jahre) beendete eine vielversprechende politische Laufbahnj
Quellen und Literatur:
Schober, Richard: Geschichte des Tiroler Landtages im 19. und 20. Jahrhundert. Mit einem Beitrag von Eberhard Lang. Innsbruck 1984, 589.Biographisches Handbuch der österreichischen Parlamentarier 1918–1993. Hg. von der Parlamentsdirektion. Wien 1993, 277.
Kriss, Simon–Zathammer, Stefan: Austriae mortuis I. Die Verstorbenen Austrier der Rezeptionsjahrgänge von 1864–1910. Innsbruck 2024, 435f. und 538.