Wartungsfunktionen

Präs. LHStv. Komm.R Josef Anton Mayr

Präs. LHStv. Komm.R Josef Anton Mayr

Urverbindung: Austria Innsbruck (22.10.1914)

Bandverbindungen: AlSt

Geboren: 23.10.1895, Innsbruck
Gestorben: 17.04.1979, Meran (Südtirol)
Landeshauptmannstellvertreter (Tirol), Landtagsabgeordneter (Tirol), Vizepräsident der Kammer der gewerblichen Wirtschaft Tirols, Ziegeleibesitzer

Lebenslauf:

Mayr wurde als Sohn eines Ziegeleibesitzers geboren und absolvierte die Volksschule sowie das Gymnasium in Innsbruck. Nach der Matura im Jahr 1914 begann er ein Studium an der Universität Innsbruck, wo er der Austria beitrat (Couleurname Josi). Jedoch wurde er bald zur k. u. k. Armee eingezogen. 1915 geriet er an der Südtiroler Front in italienische Kriegsgefangenschaft, aus der er 1919 heimkehrte (letzter Dienstgrad Leutnant der Reserve, Auszeichnungen: zweimal silberne Tapferkeitsmedaille I. Klasse, silberne Tapferkeitsmedaille II. Klasse, bronzene Tapferkeitsmedaille, Karl-Truppenkreuz). Aus familiären Gründen konnte Mayr das Studium nicht fortsetzen und trat 1921 in die väterliche Ziegelei ein, die er 1925 übernahm.

Nach dem Zweiten Weltkrieg engagierte sich Mayr in der wirtschaftlichen Interessensvertretung sowie im Wirtschaftsbund der ÖVP. Bereits 1946 war er Kammerrat der Kammer der gewerblichen Wirtschaft Tirols sowie dort von 1946–1949 Obmann der Sektion Industrie. Von 1950 bis 1965 war er Vizepräsident der Kammer. Von 1948 bis 1951 war er Landesobmann des Wirtschaftsbundes Tirol und dann von 1951 bis 1971 Landesobmannstellvertreter. Außerdem war er noch von 1946 bis 1950 Innsbrucker Gemeinderat.

Diese Funktionen führten zu weiteren politischen Ämtern. Am 1. Juni 1948 wurde Mayr als Landesrat in die Tiroler Landesregierung gewählt, der er – ab 15. Oktober 1949 als Landeshauptmannstellvertreter – bis zum 7. November 1961 angehörte und wo er das Wirtschaftsressort leitete. Dem Tiroler Landtag gehörte er dann vom 15. Oktober 1949 bis 12. November 1957 sowie vom 7. November 1961 bis zum 2. November 1965 an.

Da Landeshauptmann Alois Grauß öffentliche Repräsentationen eher mied, wurde er vielfach von Mayr als erstem Landeshauptmannstellvertreter gut vertreten, der diese Aufgabe sichtlich genoß und „darin eine Meisterschaft entwickelte, die im allseits bekannten Spruch ‚Keine Feier ohne Mayr’ ihren Ausdruck fand“ (Michael Gehler). Mayr selber hatte ein gestörtes Verhältnis zur ohnedies ÖVP-freundlichen „Tiroler Tageszeitung“.

Von der Alania Stuttgart erhielt er 1970 das Band (Bandphilister h. c.). Ihm wurde auch der Titel Kommerzialrat verliehen. Sein Bruder war P. Ignaz Mayr (AIn). Beide Brüder wurde am selben Tag rezipiert.

Quellen und Literatur:

Gehler, Michael: Die Volkspartei in Tirol 1945–1994, in: Volkspartei – Anspruch und Realität. Zur Geschichte der ÖVP seit 1945 (= Schriftenreihe des Forschungsinstituts für politisch-historische Studien der Dr.-Wilfried-Haslauer-Bibliothek, Salzburg, Band 2). Hg. von Robert Kriechbaumer (R-J) und Franz Schausberger (Rp). Wien 1995, S. 657.
Biographisches Handbuch des Tiroler Landtages und der Tiroler Landesregierung 1945–2007. Hg. von Thomas Hofbauer. Innsbruck 2006, S. 93f.