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Univ.-Prof. Dr. Otto Most

Univ.-Prof. Dr. Otto Most

Urverbindung: Austria Innsbruck (23.04.1923)

Geboren: 19.11.1904, Breslau (Schlesien)
Gestorben: 02.11.1968, Münster (Nordrhein-Westfalen)
Universitätsprofessor (Philosophie)

Lebenslauf:

Most entstammte einer Gelehrtenfamilie und begann nach dem Abitur am katholischen Matthias-Gymnasium in Breslau zu Ostern 1923 das Studium der Scholastischen Philosophie an der Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck (Dr. phil. fac. theol. 1928), wo er der Austria beitrat (Couleurname Mädi). Im Wintersemester 1925/26 war er Fuchsmajor. 1926 kehrte er nach Breslau zurück und studierte dort Philosophie an der Philosophischen Fakultät (Dr. phil. 1931). Dort wurde er mit einer Arbeit über Franz Brentano promoviert.

Most schlug in der Folge die wissenschaftliche Laufbahn ein und habilitierte sich im November 1932 mit der Arbeit „Die Determinanten des seelischen Lebens“. In dieser richtete er sich gegen den Psychologismus und verteidigte in katholischer Tradition die Freiheit des Denkens und des Wollens. In der Folge konnte er 1936/37 den philosophischen Lehrstuhl vertreten, jedoch wurde ihm von den NS-Behörden 1939 die venia legendi entzogen. Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde er zum Heerespersonalamt Berlin eingezogen, wo er als Heerespsychologe eingesetzt war.

Trotzdem bemühte sich Most 1941 um den Lehrstuhl von Peter Wust in Münster, den er damals noch nicht erhielt. Erst 1948 wurde er auf diesen sog. „Konkordatslehrstuhl“ berufen. Diese sind Lehrstühle (vor allem Philosophie und Geschichte), bei denen die katholische Kirche durch Konkordate oder sonstige Verträge ein Mitspracherecht besitzt. Außerhalb Bayern sind diese größtenteils ausgelaufen. In Münster bestand ein solcher für Philosophie.

Most trat 1933 nach der Machtergreifung in den Nationalsozialistischen Lehrerbund (NSLB) und in die SS ein. Aus letzter schied er auf eigenem Wunsch wieder 1934 aus. Mit 1. April 1942 trat er in die NSDAP ein.

Most meldete sich 1926 bei seiner Rückkehr nach Breslau aufgrund der fehlenden Angaben in den betreffenden Gesamtverzeichnissen des CV nicht bei einer dortigen Verbindung, wie es eigentlich im CV vorgeschrieben war. Auch in Münster dürfte kein enger Kontakt von Most zu den dortigen Verbindungen bestanden haben. Er fehlt im ersten Gesamtverzeichnis des ÖCV 1949 und findet sich dann in dem ab dem Jahr 1954 sowie im ersten Gesamtverzeichnis des deutschen CV im Jahr 1955.

Most starb nach kurzer schwerer Krankheit noch vor Erreichung des Pensionsalters. Er wurde auf dem Zentralfriedhof Münster begraben.

Werke:

(Auswahl)
Die Ethik Franz Bretanos und ihre geschichtlichen Grundlagen. Untersuchungen zum ethischen Wertproblem (1931).
Die Determination des seelischen Lebens. Grenzen der kausalen Betrachtungsweise (1939).
Zeitliches und Ewiges in der Philosophie Nietzsches und Schopenhauers. Hg. von Hannes Böhringer (1977).

Quellen und Literatur:

Austrier-Blätter Nr. 37, 1968
http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Otto_Most (Abruf 14. 6. 2015).