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LAbg. a.D. MinR Prof. Dr. Karl Ohnmacht

LAbg. a.D. MinR Prof. Dr. Karl Ohnmacht

Urverbindung: Austria Innsbruck (04.07.1923)

Geboren: 03.03.1896, Lambrechten (Bezirk Ried im Innkreis, Oberösterreich)
Gestorben: 03.08.1947, Enzenkirchen (Bezirk Schärding, Oberösterreich)
Landtagsabgeordneter (Oberösterreich), Ministerialrat

Lebenslauf:

Ohnmacht wurde als Sohn eines Arztes geboren. Nach acht Klassen Volksschule besuchte er das Lehrerseminar in Linz und wurde zuerst Volksschullehrer im Innviertel. Wegen seiner besonderen Befähigung kam er an die Übungsvolksschule des Bischöflichen Lehrerseminars in Linz und legte parallel die Ergänzungsprüfung für die Hochschulreife ab.

Danach studierte Ohnmacht ab 1923 Mathematik und Physik an der Philosophischen Fakultät der Universität Innsbruck (Dr. phil.), wo er der Austria beitrat (Couleurname Roland). Parallel studierte er auch an der Theologischen Fakultät Scholastische Philosophie (Dr. phil. schol.). Nach Studienende bzw. der Lehramtsprüfung wurde er Professor für Mathematik und Pädagogik am Bischöflichen Lehrerseminar (Lehrerbildungsanstalt) in Linz.

Dort engagierte sich Ohnmacht im Christlichen Landeslehrerverein für Oberösterreich, so daß er 1934 als Vertreter der Lehrerschaft in den oberösterreichischen Landtag entsandt wurde, dem er dann bis zum 15. Juli 1936 angehörte. Denn Mitte 1936 wurde er nach Wien in das Unterrichtsministerium berufen, wo er in der Abteilung für Pädagogische Angelegenheiten der Volks- und Bürgerschulen sowie der Lehrerbildung tätig war.

Nach dem Anschluß im März 1938 wurde Ohnmacht seines Postens enthoben und lebte zurückgezogen mit seiner Familie bei seiner Schwiegermutter in Solbad Hall. Ende 1943 zog er nach Enzenkirchen in das Innviertel. Seine schwere Krankheit bewahrte ihn vor weiteren Verfolgungen und Haft.

Im Mai 1945 wurde Ohnmacht wieder reaktiviert, trat Anfang 1946 wieder seinen Posten im Unterrichtsministerium an, wurde bald Ministerialrat und Leiter der Pädagogischen Abteilung für Volks- und Hauptschulen sowie die Lehrerbildung. Mit Beginn des Jahres 1947 machte sich seine Herzkrankheit wieder stärker bemerkbar. Er mußte in Krankenhausbehandlung und ging danach zur Erholung nach Enzenkirchen, wo er in der Hitze des Sommers 1947 seinem Herzleiden erlag. Er wurde im Familiengrab in Ried im Innkreis bestattet.

In der Historiographie verschmilzt Ohnmacht mit seinem älteren Bruder, dem Priester Franz X. Ohnmacht, der u. a. von 1934 bis 1938 Mitglied des Bundeskulturrates und im KZ Dachau inhaftiert war. In dem an und für sich verdienstvollen und 1976 erschienenen Werk „Oberösterreich. Die politische Führungsschicht 1918 bis 1938“ von Harry Slapnicka, gibt es eine Biographie, die mit Karl Ohnmacht tituliert ist (Seite 200f.). Sie handelt aber nicht über ihn, sondern über seinen Bruder Franz. Allerdings wird dort eine Mitgliedschaft im oberösterreichischen Landtag von 1934 bis 1936 angegeben, was aber auf diesen nicht zutraf, sondern auf Karl Ohnmacht. Franz Ohnmacht war nie Landtagsabgeordneter, was aus den verschiedenen Quellen (z. B. Amtskalender) klar hervorgeht. Nach den Prinzipien dieses Werkes hätte aber Karl Ohnmachts Biographie ebenso aufgenommen werden müssen, sie fehlt aber dort.

In dem ebenfalls verdienstvollen Werk von Gertrude Enderle-Burcel „Christlich–ständisch–autoritär. Mandatare im Ständestaat 1934–1938. Biographisches Handbuch der Mitglieder des Staatsrates, des Bundeskulturrates, des Bundeswirtschaftsrates sowie des Bundestages“, das 1991 erschienen ist, findet sich auf Seite 172 die Biographie von Franz Ohnmacht. Sie ist zwar diesmal richtig tituliert, jedoch wird – offenbar Slapnicka folgend – ebenfalls eine falsche Landtagsmitgliedschaft angegeben. Diese ist im Gesamtverzeichnis 1935 des ÖCV bei Karl Ohnmacht vermerkt.

Quellen und Literatur:

Austrier-Blätter Nr. 16, 1947, S. 159–161