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LGR i.R. Heinrich Graf Khuen von Belasi

LGR i.R. Heinrich Graf Khuen von Belasi

Urverbindung: Teutonia Freiburg i.d. Schweiz (14.11.1897)

Bandverbindungen: AIn

Geboren: 26.01.1878, Eppan-St. Michael (damals Bezirk Bozen, Tirol)
Gestorben: 17.09.1956, Meran (Südtirol)
Richter, Gutsbesitzer

Lebenslauf:

Heinrich Pius Arbogast Graf Khuen von Belasi wurde als Sohn des Ernst Graf Khuen von Belasi und der mit ihm in zweiter Ehe verheirateten Maria Freiin Giovanelli zu Gerstburg und Hörtenberg geboren. Sein Geburtsdatum ist in den Austrier-Blättern mit 27. Januar angegeben, im Gothaischen Genealogisches Taschenbuch 1912 mit 26. Januar. Dieser Angabe wird gefolgt.

Die Familie Khuen von Belasi wurde bereits 1361 in die Tiroler Adelsmatrikel eingetragen. Khuen leitete sich von „der Kühne“ ab. 1573 erfolgte die Erhebung in den Reichsfreiherrenstand, 1630 in den Grafenstand. Es gab 1912 drei Linien, eine slavonische und zwei Tiroler. Khuen von Belasi gehörte der zweiten Tiroler Linie an, die an dritter Stelle stand. An erster Stelle stand die slavonische, Dieser gehörte u. a. Karl Graf Khuen von Belasi-Héderváry (1849–1918) an, der 1903 königl. ungar. Ministerpräsident war.

Khuen von Belasi absolvierte das Jesuitengymnasium „Stella matutina“ in Feldkirch (Vorarlberg). Nach der Matura im Jahr 1897 begann er das Studium an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Freiburg/Schweiz, wo er der Teutonia beitrat (Couleurname Kuno), er setzte es in München, wo er bei Aenania aktiv war, in Wien, wo er bei Norica verkehrte, und schließlich in Innsbruck, wo er bei der Austria war und dort auch das Band bekam, fort. Nach Lage der Dinge war er der erste Angehörige des österreichischen Adels (ab Freiherr aufwärts), der Urmitglied einer CV-Verbindung wurde. 1900/01 diente er als Einjährig-Freiwilliger beim k. u. k. Feldkanonen-Regiment Nr. 40 in Wien und Linz.

1904 beendete Khuen von Belasi das Studium in Innsbruck (abs. iur.) und war anschließend Rechtspraktikant beim dortigen Bezirksgericht. Danach war er Untersuchungsrichter („Auskultant“) bei den Gerichten in Riva, Trient, Rovereto und Lana bei Meran. 1909 wurde er zum Richter für den Oberlandesgerichtssprengel Innsbruck (Tirol und Vorarlberg) ernannt. Ab 1910 war er Richter in Reutte. 1911 wurde er zum Vorstand des Bezirksgerichts Hopfgarten ernannt.

1914 wurde Khuen von Belasi zum Landsturm eingezogen und diente dort bis zum Kriegsende, zuletzt als Hauptmann der Reverse (Auszeichnung: Militärverdienstkreuz III. Klasse mit Kriegsdekoration und Schwertern). 1920 ging er als Richter in Pension, weil er 1919 ein entsprechendes Erbe angetreten hatte, das er fortan zu verwalten hatte.

Khuen von Belasi ist in seiner Meraner Wohnung gestorben und wurde in der Familiengruft zu St. Paul in Eppan begraben.

Quellen und Literatur:

Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser 1912. Gotha o. J. (1912), S. 465f.
Austrier-Blätter Nr. 25, 1956, S. 214–216.