Lebenslauf:
Neuner wurde als Sohn eines städtischen Zolleinnehmers geboren und besuchte von 1840 bis 1848 das Gymnasium in Bozen und Innsbruck. Danach begann er das Studium an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Innsbruck (Dr. iur. 1853). Nach einer kurzen Gerichtspraxis ging er 1853 als Auskultant (Untersuchungsrichter) und ab 1854 als Bezirksamtsdajunkt nach Siebenbürgen und war von 1858 bis 1861 Vorsteher des Bezirksgerichts in Leschkirch (rumänisch Nocrich, ungarisch Újegyház) im Kreis Hermannstadt (rumänisch Sibiu, ungarisch Nagyszeben).
Danach kehrte Neuner nach Tirol zurück und war von 1862 bis Mitte 1865 bei verschiedenen Bezirksgerichten tätig, zuletzt in St. Leonhard im Passeier (Bezirk Meran). Dann wurde er Vorsteher des Bezirksgerichts in Silz (Bezirk Landeck). Ende 1872 wurde er Landesgerichtsrat in Feldkirch und 1878 Vorsteher des Bezirksgerichts Innsbruck-Stadt. Mit 5. März 1881 wurde er zum Oberlandesgerichtsrat ernannt. Kurz vor seinem Tod erhielt er noch den Titel Hofrat verliehen.
In Innsbruck fand Neuner Kontakt zur katholisch-konservativen Bewegung. 1885 wurde er für die Städte Brixen und Sterzing in das Abgeordnetenhaus des Reichsrats gewählt und gehörte diesem vom 22. September 1885 bis zum 23. Januar 1891 an. In diesen Jahren wurde ihm die Ehrenmitgliedschaft der Austria Innsbruck verliehen. Die gelegentliche Erwähnung, er sei auch Tiroler Landtagsabgeordneter gewesen, ist jedoch nicht zutreffend. Er starb kurz nach Pensionseintritt. Sein Sohn war Hans Neuner (AIn).
Quellen und Literatur:
Academia 5 (1892/93), 11.Kriss, Simon–Zathammer, Stefan: Austriae mortuis I. Die Verstorbenen Austrier der Rezeptionsjahrgänge von 1864–1910. Innsbruck 2024, 198 und 528.
https://www.parlament.gv.at/WWER/PARL/J1848/Neuner.shtml