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Pfr. abs. theol. Friedrich (Fritz) Remy

Pfr. abs. theol. Friedrich (Fritz) Remy

Urverbindung: Austria Innsbruck (18.10.1928)

Geboren: 17.08.1901, Menzelen (Kreis Moers, Rheinprovinz; nunmehr Alpen, Kreis Wesel, Nordrhein-Westfalen)
Gestorben: 22.09.1967, Bonn (Nordrhein-Westfalen)
Pfarrer, Weltpriester
Politische Haft: 1939 bis 1944 Polizeihaft sowie KZ Sachsenhausen und Dachau

Lebenslauf:

Remy wurde als Sohn eines Gutsbesitzers (Weyerhof) geboren, absolvierte 1921 das Gymnasium in Emmerich (Kreis Wesel) und war anschließend zuerst berufstätig. Mit dem Wunsch, Priester zu werden, begann er 1925 als Frequentant des Canisianums das Studium an der Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck (abs. theol. 1929), wo er der Austria beitrat (Couleurname Moses). Da er in der Diaspora wirken wollte, wurde er am 20. Juli 1930 auf die Diözese Dresden-Meißen im Dom zu Bautzen (Sachsen) zum Priester geweiht.

Danach war Remy Kaplan in Chemnitz (Sachsen) sowie dann in Gera (Thüringen) und wurde mit 1. August 1938 zum Pfarrer von Markranstädt (Landkreis Leipzig, Sachsen) ernannt. Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges kamen zahlreiche polnische Kriegsgefangene nach Markranstädt, um die sich Remy großherzig gekümmert hat. Aus diesem Grund wurde er am 25. November 1939 verhaftet und am 14. März 1940 ins KZ Sachsenhausen (Oranienburg) überstellt. Von dort wurde er am 14. Dezember 1940 ins KZ Dachau verlegt und von dort am 29. Januar 1944 als schwer tuberkulosekrank entlassen.

Remy kehrte zunächst nach Markranstädt zurück und nahm dort am 30. April 1944 seine Tätigkeit als Pfarrer wieder auf. Die Gestapo drängte ihn jedoch, sein dortiges Pfarramt aufzugeben, so daß er im Juli 1944 in seine niederrheinische Heimat zurückkehrte. Hier wurde er vom Bistum Münster als Priester eingesetzt. Zuerst war er bis 1948 Pfarrvikar in Veen (Ortsteil von Alpen, siehe Geburtsort von Remy) und danach bis 1950 Kaplan in Bottrop-Kirchhellen

Aufgrund seiner durch den KZ-Aufenthalt geschwächten Gesundheit mußte Remy seine Seelsorgetätigkeit aufgeben. Er ging 1954 deshalb in die Schweiz, wo er in Birgisch bei Brig (Kanton Wallis) auch als Seelsorger wirkte. Dieser Aufenthalt brachte nur eine teilweise Besserung der Gesundheit, so daß er 1961 jede seelsorgliche Tätigkeit aufgeben mußte und wieder zurückkehrte. In den letzten Lebensjahren lebte er in Bonn, wo er dann starb. Er findet sich nicht in den Gesamtverzeichnissen des ÖCV nach 1945, wurde aber als Mitglied der Austria Innsbruck geführt.


Quellen und Literatur:

https://stevemorse.org/dachau/details.php?lastname=REMY&firstname=Fritz&birthyear=1901.
Austrier-Blätter Nr. 37, 1968, S. 49f.
Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Farbe Verfolgung. Hg. von Herbert Fritz und Peter Krause (Rt-D). Wien 2. wesentlich verb. Aufl. 2013, S. 485f.