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Abt P. Petrus Joseph Röser , OSB

Abt P. Petrus Joseph Röser , OSB

Urverbindung: Austria Innsbruck (19.10.1892)

Geboren: 21.11.1870, Bad Mergentheim (heute Baden-Württemberg)
Gestorben: 11.08.1955, Jundiaí (Bundesstaat São Paulo, Brasilien)
Abt von Olinda (Brasilien), Ordenspriester (OSB)

Lebenslauf:

Röser wurde als Sohn eines Handels- und Finanzexperten geboren und auf den Namen Joseph Edmund getauft. Er besuchte die Gymnasien in Ellwangen und Ravensburg (beide damals im Königreich Württemberg). Zuerst wollte er Medizin studieren, entschied sich aber dann für die Theologie und begann 1892 das Studium an der Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck, wo er der Austria beitrat (Couleurname Rembo).

Am 14. November 1894 trat Röser in die Benediktinerabtei Beuron ein, wo er den Ordensamen Petrus annahm. Am 21. März 1896 legte er die ewige Profeß ab und am 10. Oktober 1898 wurde er zum Priester geweiht. Nach kurzer Zeit als Novizenmeister in Brügge wurde er gegen seinen Willen 1899 in die brasilianische Mission seines Ordens in Olinda (im Bundesstaat Pernambuco, Nordwestbrasilien) geschickt. Seine Aufgabe war es, an der Reorganisation des benediktinischen Lebens in Brasilien mitzuwirken. 1900 wurde er Novizenmeister und – nach einem kurzem Aufenthalt in Belgien 1902/03 – im Dezember 1903 Prior in Olinda.

Wegen seines großen Einsatzes wurde Röser am 8. Juni 1907 durch päpstliches Breve zum Abt von Olinda berufen. Die Abtweihe erfolgte am 24. November 1907. 1912 gründete er eine Akademie für Veterinärmedizin sowie eine höhere landwirtschaftliche Schule und 1922 eine Schule für Krankenpflegerinnen. Nach 22 Jahren als Abt resignierte er am 10. Oktober 1929 und gründete 1930 die Catolica Unio Brasilense (C. U. B.). Diese errichtete in Brasilien u. a. Kinderhäuser, Kindergärten sowie Obdachlosenasyle und war allgemein sozial sehr aktiv.

1931 bezog Röser mit seiner C. U. B. in das Kloster São Bento in Jundiaí in der Nähe von São Paulo, wo er bis zu seinem Tod lebte. Die C. U. B. dehnte sich inzwischen auf ganz Brasilien aus und erweiterte ihr Angebot. So errichtete Röser eine landwirtschaftliche Hochschule. Als nach dem Anschluß im Jahr 1938 die Schulen der Ursulinen in Innsbruck verboten wurden, holte er die Schwestern nach Brasilien. 1940 gründete er die Oblatinnen der hl. Ursula.

Röser (Dom Pedro Roeser) war in Brasilien hochgeehrt. 1954 erlitt er mehrere Schlaganfälle. Er starb kurz nach dem Eucharistischen Kongreß im Juli 1955 in Rio de Jainero und wurde auf dem Friedhof der Ursulinen-Oblatinnen in Jundiai (Bundesstaat São Paulo) begraben. Röser, der auf seinem Sterbebildchen der „große Apostel Brasiliens“ genannt wurde, blieb trotz der großen Entfernung mit der Austria verbunden.

Quellen und Literatur:

Ac 20 (1907/08), S. 94.
Austrier-Blätter Nr. 24, 1955, S. 129–131.
Bischöfe, Äbte, Pröpste aus dem CV und ÖCV. Hg. vom Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen und vom Cartellverband der katholischen österreichischen Studentenverbindungen. Regensburg–Wien 2009, 100f.
Röser, Petrus, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), www.benediktinerlexikon.de/wiki/Röser,_Petrus (Abruf 21. 12. 2016).