Lebenslauf:
Egger wurde als Sohn eines Bauern geboren, der nach einem Übertritt zum Protestantismus 1837 aus Tirol ausgewiesen wurde. Die katholisch gebliebene Mutter blieb mit den Kindern in Tirol. Er lebte dann in Preußisch-Schlesien und kehrte 1866 nach einer Rekonversion nach Tirol zurück. Nach dem Besuch des Augustinerhgymnasiums in Brixen von 1846 bis 1854 begann Egger das Studium an der Theologischen Fakultät der Universität Rom, um dann 1855 an die Gregoriana in Rom zu wechsel (Dr. phil. et Dr. theol. 1862). Am 11. November 1860 wurde er in Rom zum Priester geweiht. Von dort kehrte 1862 zurück und war zuerst in der Seelsorge an mehreren Pfarren tätig.
Ab 1868 war Egger zuerst Professor für Altes Testament, dann ab 1880 für spezielle Dogmatik an der Philosophisch-Theologischen Hauslehranstalt in Brixen. 1882 wurde er Regens des Brixener Priesterseminars. Im selben Jahr wurde er auch ins Brixener Domkapitels berufen, wo er ab 1895 Domdechant und ab und ab 1900 Dompropst war.
Am 20. März 1908 wurde Egger zum Titularbischof von Laranda und Generalvikar für Vorarlberg ernannt, da zum Bistum Brixen gehörte. Am 14. Juni 1908 erfolgte die Bischofsweihe. Ab da nahm er das Viril-Mandat des Fürstbischofs von Brixen wahr. Nach dem Tod von Fürstbischof Josef Altenweisel (Le EM) wurde Egger am 27. September 1912 von Kaiser Franz Joseph zum Fürstbischof von Brixen ernannt, die päpstliche Bestätigung erfolgte am 6. November. Aufgrund dieser Position war er Mitglied des Tiroler Landtags. Am 23. Dezember 1912 wurde zum lebenslängliches Mitglied des Herrenhauses ernannt.
Während seiner Regierungszeit versuchte Egger, den „Tiroler Bruderstreit“ zwischen Katholisch-Konservativen und Christlichsozialen zu schlichten, und brachte für die Tiroler Landtagswahlen von 1914 einen Kompromiß zustande. 1917 wurde er zum Wirklichen Geheimen Rat ernannt.
Als die Austria Innsbruck zu Pfingsten 1914 (Anfang Juni) ihr 50. Stiftungsfest feierte, sagte der vorgesehene Zelebrant der Festmesse, der Erzbischof von München und Freising Franz Karl Kardinal von Bettinger (AIn), kurzfristig ab, weil er aufgrund seiner kurz zuvor erfolgten Erhebung zum Kardinal Verpflichtungen nachkommen mußte. Egger sprang für ihn ein. Als Dank dafür verlieh man ihm die Ehrenmitgliedschaft. Er wurde im Brixener Dom beigesetzt.
Quellen und Literatur:
Academia 27 (1914/15), S. 145f. und 30 (1917/18), S. 228.Gelmi, Josef: Franz Egger, in: Die Bischöfe der deutschsprachigen Länder 1785/1803 bis 1945. Ein biographisches Lexikon. Hg. von Erwin Gatz. Berlin 1983, S. 162f.
https://www.parlament.gv.at/WWER/PARL/J1848/Egger_1.shtml