Lebenslauf:
Lindinger absolvierte 1963 das Realgymnasium in Kufstein, wo er der MKV-Verbindung Cimbria betrat. Danach studierte er Physik an der Philosophischen Fakultät der Universität Innsbruck (Dr. phil. 1972), wo er der Austria beitrat (Couleurname Dr. cer. Ribisl). Dort war er im Sommersemester 1966 Senior. Während seiner Studienzeit war er von 1967 bis 1972 wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für Atomphysik.
Nach seiner Promotion absolvierte Lindinger von 1973 bis 1975 einen erfolgreichen Forschungsaufenthalt am Aeronomie-Laboratorium der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) in Boulder, Colorado, USA. Nach seiner Rückkehr war er Universitätsassistent an Institut für Atomphysik, wo er mit dem Aufbau einer eigenen Apparatur zur Untersuchung von Ionen-Molekül-Reaktionen begann. 1977 habilitierte er sich 1977 für das Fach Experimentelle Atomphysik und wurde 1978 zum außerordentlichen Universitätsprofessor am Institut für Experimentalphysik ernannt. Nach weiteren Auslandsaufenthalten wurde er 1987 zum Vorstand des neu gegründeten Instituts für Ionenphysik bestellt, welches Amt er bis 1993 bekleidete.
Lindinger war ein Pionier auf dem Gebiet der Ionen-Molekül-Reaktionen und entwickelte ein höchst empfindliches und vielseitiges Gasanalysegerät. Er verfaßte 175 Beiträge in Fachzeitschriften und Fachbüchern sowie 50 Vorträge und über 200 Konferenzbeiträge. Neben anderen Auszeichnungen erhielt er für seine wissenschaftlichen Leistungen seitens der Österreichischen Akademie der Wissenschaften den renommierten Erwin-Schrödinger-Preis verliehen.
Lindinger war von 1984 bis 1992 Philistersenior der Austria Innsbruck und kam während eines beruflichen Aufenthalts in Hawai bei einem Badeunfall ums Leben.
Quellen und Literatur:
Austrier-Blätter Nr. 70, 2001, S. 160–168.Mitteilungen der K. Ö. H. V. Leopoldina Nr. 90, Juli 2001.