Wartungsfunktionen

Univ.-Prof. i.R. Mag. Dr. Romed Giner

Univ.-Prof. i.R. Mag. Dr. Romed Giner

Urverbindung: Austria Innsbruck (14.11.1933)

Geboren: 18.04.1911, Thaur (Bezirk Innsbruck Land, Tirol)
Gestorben: 02.05.1994, Innsbruck-Igls
Universitätsprofessor (Mathematik und ökonomische Theorie)

Lebenslauf:

Giner wurde als Sohn eines Landwirts geboren, besuchte sechs Klassen Volksschule in Thaur und danach das Franziskanergymnasium in Hall in Tirol, wo er 1932 maturierte. Da er zuerst Priester werden wollte, begann er das Studium der Theologie in Rom, wo er im Germanicum wohnte und zu dieser Zeit Studienkollege des späteren Erzbischofs von Wien, Franz Kardinal König (Rd EM), war.

Da Giner sich nicht zum Priester berufen fühlte, kehrte er nach einem Jahr zurück und begann das Studium der Mathematik und der Physik an der Philosophischen Fakultät der Universität Innsbruck (Dr. phil. 1936), wo er der Austria beitrat (Couleurname Othello). Die Dissertation verfaßte er beim Nobelpreisträger Prof. Victor Hess. Nach der Lehramtsprüfung im Jahr 1937 war er rund ein Jahr Referendar an der Bundesoberrealschule in Innsbruck.

Danach ging Giner zwecks weiterer Studien nach Berlin und kehrte 1939 an die Bundesoberrealschule Innsbruck zurück. Obwohl er 1938 der NSDAP beigetreten war, wurde er 1940 aus politischen Gründen seines Dienstes enthoben und begann an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität das Studium der Wirtschaftswissenschaften (Dipl.-Vw.). Ab 1941 war er im elsässischen Mühlhausen (Mulhouse) als Physiker in der Privatwirtschaft tätig und erwarb an der Universität Dijon das Diplom de Français. 1943 trat er wieder aus der NSDAP aus.

Nach dem Krieg kehrte Giner nach Innsbruck zurück und setzte an der dortigen Universität das Studium der Rechtswissenschaften fort (Dr. iur. 1947). Danach war er Universitätsassistent und habilitierte sich dort im Juli 1951 für politische Ökonomie und Sozialphilosophie. 1960 erhielt er den Titel eines außerordentlichen Universitätsprofessors. Mit Wirkung vom 1. Oktober 1966 wurde er zum außerordentlichen und vom 18. Oktober 1968 zum ordentlichen Universitätsprofessor für Mathematik und ökonomische Theorie an der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Innsbruck ernannt. 1977 wurde er emeritiert.

Neben seiner Universitätslaufbahn baute Giner zusammen mit seiner Frau beim Lanersee in Igls die Pension „Romedihof“ auf, in die er 1954 mit seiner Familie einzog. Seine vier Töchter waren bei der Austria begehrte Couleurdamen. Giner war von Natur aus ein zurückhaltender, bescheidener und vor allem zutiefst religiöser Mensch. Nach dem Tod seiner Frau im Jahr 1982 wurde recht bald der Pensionsbetrieb eingestellt.

Giner wurde auf dem Friedhof in Igls bestattet. Auf einem Leiterwagen, gezogen von zwei Haflingern, wurde er von der Trauergemeinde zu seiner Ruhestätte begleitet.

Werke:

(Auswahl)
Beiträge der katholischen sozialen Strömungen im Frankreich der Gegenwart zur Lösung der sozialen Frage. Eine kritische Würdigung (1956).

Quellen und Literatur:

Austrier-Blätter Nr. 63, 1994, S. 168–170.