Wartungsfunktionen

Univ.-Prof. Dr. Arnold Rudolf Herdlitczka

Univ.-Prof. Dr. Arnold Rudolf Herdlitczka

Urverbindung: Aargau (28.04.1915)

Bandverbindungen: Le, AIn

Geboren: 06.04.1896, Budapest
Gestorben: 14.08.1984, Salzburg
Universitätsprofessor (Römisches Recht)

Lebenslauf:

Herdlitczka wurde als Sohn eines k. u. k. Artillerieoffiziers geboren und besuchte das Akademische Gymnasium in Wien, wo er 1914 die Matura ablegte. Danach begann er das Studium an der Technischen Hochschule in Wien, wo er dem Aargau beitrat (Couleurname Totila). Gleichzeitig wurde er jedoch zur k. u. k. Armee einberufen und diente so wie sein Vater zuerst bei der Artillerie, wechselte aber dann zu den Luftfahrtruppen. Er nahm an den Feldzügen in den Karpaten, in Montenegro und in Albanien teil (letzter Dienstgrad: Oberleutnant; Auszeichnungen: silbernes Signum laudis (mit Kriegsdekoration, silbernes Signum laudis mit Kriegsdekoration, Karl-Truppenkreuz, Ballonführer-Abzeichen, Eisernes Kreuz). Da er in den Stand eines Berufsoffiziers übernommen wurde, schied er erst im April 1919 aus dem Militärdienst. Seit dieser Zeit laborierte er an einem Augenleiden.

Danach studierte Herdlitczka an der Technischen Hochschule weiter und wurde wieder beim Aargau aktiv, wo er auch Senior war. 1921 wechselte er studienhalber an die Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien (Dr. iur. 1925). Danach wurde er Bibliothekar an der Österreichischen Nationalbibliothek, wo er bis März 1935 tätig war. Während dieser Zeit begann er seine wissenschaftliche Laufbahn und habilitierte sich 1931 für Römisches Recht an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien.

Mit 1. April 1935 wurde Herdlitczka zum außerordentlichen Universitätsprofessor dieses Faches an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Innsbruck ernannt. Bei seiner Antrittsvorlesung würdigte er die Bedeutung des Christentums für die europäische Rechtsentwicklung. Gegen Ende 1937 wurde er bereits für eine ordentliche Professur vorgeschlagen, doch dieser Plan wurde durch den Anschluß im März 1938 durchkreuzt. Er wurde, nicht zuletzt wegen seiner Antrittsvorlesung, mit 30. November 1939 in den Ruhestand versetzt, legte aber gegen diesen Bescheid Rekurs ein, so daß diese Maßnahme erst mit 1. März 1940 festgesetzt wurde. Ab Mai 1941 arbeitete er in einer Bauspar-Kreditgesellschaft.

Nach dem Krieg wurde Herdlitczka an der Universität Innsbruck sofort rehabilitiert und mit 8. November zum ordentlichen Universitätsprofessor ernannt. In den Studienjahren 1948/49 und 1953/54 war er Dekan der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät und im Studienjahr 1955/56 Rektor der Universität Innsbruck. 1967 wurde er emeritiert, vertrat aber noch den Lehrstuhl bis zur Ernennung eines Nachfolgers und war dann bis 1971 noch Honorarprofessor an der Universität Salzburg.





Werke:

FZur Lehre vom Zwischenurteil (pronuntiatio) bei den sogenannten actiones arbitrariae (1930).
Formula arbitraria. Iudicium arbitrarium und actiones arbitrariae (1934).
Vom fas und jus zur lex. Antrittsrede gehalten anläßlich der Inauguration zum Rector magnificus des Studienjahres 1955/56 (1955).

Quellen und Literatur:

Festgabe für Arnold Herdlitczka. Zu seinem 75. Geburtstag dargebracht von seinen Schülern und Freunden. Hg. von Franz Horak. München 1972.
Waldstein, Wolfgang: In memoriam Arnold Rudolf Herdlitczka, in: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte. Romanistische Abteilung 102 (1985), S. 796–803.