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Präl. Dr. Josef Köller

Präl. Dr. Josef Köller

Ehrenmitgliedschaften: Austro-Peisonia

Geboren: 29.03.1891, Zemendorf-Stöttera (Burgenland)
Gestorben: 07.05.1975, Eisenstadt (Burgenland)
Provikar der Apostolischen Administratur des Burgenlands, Mitglied des Bundeskulturrates

Lebenslauf:

Köller wurde als Sohn eines Volksschuldirektors geboren. Sein Geburtsort lag damals in Westgungarn und hieß Zemenye-Selegd. Er absolvierte das Gymnasium in Preßburg, trat danach in das Priesterseminar von Gran (Esztergom) ein, studierte zuerst an der dortigen Philosophisch-Theologischen Hauslehranstalt und dann an der Theologischen Fakultät der Universität Wien (Dr. theol. 1918), wo er im ungarischen Priesterseminar Pazmaneum wohnte. Zum Priester wurde er in Wien am 14. Juli 1914 geweiht.

Danach war Köller kurz Seelsorger im Erzbistum Gran und von 1915 bis 1918 k. u. k. Feldkurat. Nach dem Krieg wurde er wieder Kaplan in der Erzdiözese Gran und ab 1. April 1925 Sekretär an der Apostolischen Administratur des Burgenlands in Eisenstadt. Mit 1. Februar 1928 wurde er zum Pfarrer von Kleinfrauenhald (bis 1941) und 1930 zum Dechant des gleichnamigen Dekanats ernannt.

Der neue Erzbischof von Wien Theodor Kardinal Innitzer (NdW), er war auch Apostolischer Administrator des Burgenlands, ernannte Köller am 15. November 1932 zum Provikar der Apostolischen Administratur. Damit bekleidete er kirchenrechtlich dieselbe Stellung wie ein Generalvikar. 1933 wurde Köller zum Päpstlichen Hausprälaten ernannt. Mit 4. Dezember 1949 endete seine Funktion als Provikar, als zur gleichen Zeit mit Josef Schoiswohl (Rd) zum ersten Mal ein eigener Apostolischer Administrator bestellt wurde.

Köller war als Vertreter der Kirchen vom 29. November 1934 bis zum 12. März 1938 Mitglied des Bundeskulturrates.

Von 1941 bis 1967 war Köller Propsteipfarrer in Eisenstadt-Oberberg. Von 1959 bis 1970 war er Nationaldirektor des österreichischen päpstlichen Missionswerkes. 1963 wurde er zum ersten Ehrenkanoniker des neuerrichteten Domkapitels von Eisenstadt ernannt.

Köller wurde in der Frühphase der Austro-Peisonia, die damals noch Peisonia hieß, als Ehrenmitglied aufgenommen. Zu dieser Zeit war er noch Sekretär bei der Apostolischen Administratur. Die (Austro-)Peisonia war damals ein wichtiger Integrationsfaktor der jungen Christlichsozialen Partei des Burgenlands.

Quellen und Literatur:

Hartmann, Gerhard (Baj): Josef Köller (1891–1975), in: Die Bischöfe der deutschsprachigen Länder 1785/1803 bis 1945. Ein biographisches Lexikon. Hg. von Erwin Gatz. Berlin 1983, S. 395.
Enderle-Burcel, Gertrude: Christlich–ständisch–autoritär. Mandatare im Ständestaat 1934–1938. Biographisches Handbuch der Mitglieder des Staatsrates, des Bundeskulturrates, des Bundeswirtschaftsrates sowie des Bundestages. Unter Mitarbeit von Johannes Kraus. Hg. vom Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstands und der Österreichischen Gesellschaft für Quellenstudien. Wien 1991, S. 128f.
Kriegler, Johann: Politisches Handbuch des Burgenlands. I. Teil (1921–1938). Eisenstadt 1972, S. 190f.