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Abg. z. NR a.D. Ök.R Dipl.-Ing. Johann Tschida

Abg. z. NR a.D. Ök.R Dipl.-Ing. Johann Tschida

Urverbindung: Austro-Peisonia (06.03.1946)

Geboren: 27.04.1916, Illmitz (Komitat Wieselburg [Moson vármegye], Ungarn; nunmehr Bezirk Neusiedl am See, Burgenland)
Gestorben: 04.07.1983, Neusiedl am See (Burgenland)
Nationalratsabgeordneter, Mitglied des Bundesrates, Kammerbeamter (Landwirtschaftskammer Burgenland)

Lebenslauf:

Tschida wurde als Sohn eines Volksschuldirektors geboren. Sein Geburtsort lag damals in Westungarn und hieß Illmic. Er absolvierte 1936 das Gymnasium in Wien und war danach Einjährig-Freiwilliger beim Österreichischen Bundesheer. Anschließend begann er das Studium der Landwirtschaft an der Hochschule für Bodenkultur in Wien. Nach dem Anschluß wurde er Mitte August 1938 zu einem zweimonatigen Lehrgang zur Deutschen Wehrmacht eingezogen. Danach setze er sein Studium wieder fort.

Tschida suchte am 11. August 1938 um Aufnahme in die NSDAP an. Dieser wurde mit Wirkung 1. Januar 1940 stattgegeben (Mitgliedsnummer 8 530 787). Anfang Januar 1940 wurde er neuerlich zur Deutschen Wehrmacht eingezogen und machte mit dieser den Krieg mit. Gegen Ende von diesem geriet er in US-Kriegsgefangenschaft, aus der er Anfang Februar 1946 nach Österreich zurückkehren konnte.

Danach setze Tschida sein Studium an der Hochschule für Bodenkultur in Wien fort (Dipl. Ing. 1947) und trat der Austro-Peisonia bei. Nach Studienende trat er in den Dienst der Burgenländischen Landwirtschaftskammer, wo er zuerst in verschiedenen Verwendungen eingesetzt war. 1951 wurde er zum Leiter der Bauernschule der Landwirtschaftskammer in Neusiedl am See und zum Leiter des Agrarbezirksreferates Neusiedl am See bestellt.

Aufgrund seiner Tätigkeit in der bäuerlichen Interessenvertretung geriet Tschida in die Politik und engagierte sich im Bauernbund der ÖVP. 1959 wurde er zum ÖVP-Bezirksparteiobmann für Neusiedl am See gewählt, was weitere Funktionen nach sich zog. Dem Bundesrat gehörte er vom 25. Juni 1959 bis zum 18. November 1962 an, dem Nationalrat vom 14. Dezember 1962 bis zum 4. November 1975. Er erhielt den Titel Ökonomierat.

Quellen und Literatur:

Kriegler, Johann: Politisches Handbuch des Burgenlands. II. Teil (1945–1995) (= Burgenländische Forschungen Heft 76). Eisenstadt 1996, S. 295.
Wladika, Michael: Zur Repräsentanz von Politikern und Mandataren mit NS-Vergangenheit in der Österreichischen Volkspartei 1945–1980. Eine gruppenbiographische Untersuchung. Forschungsprojekt im Auftrag des Karl von Vogelsang-Instituts. Wien 2018 (als pdf verfügbar), S. 142f.