Lebenslauf:
Böcklinger besuchte nach der Volksschule das Staatsgymnasium in Linz, wo er 1935 mit Auszeichnung maturierte. Danach begann er das Studium der Theologie an der Päpstlichen Universität Gregoriana (Dr. theol. 1946), wo er im Collegium Germanicum et Hungaricum wohnte. Am 26. Oktober 1941 wurde er zum Priester geweiht. Anfang 1942 wurde er zur Deutschen Wehrmacht eingezogen, wo er als Dolmetscher (Italienisch) eingesetzt war. Nach dem Krieg konnte er sein Studium in Rom beenden und kehrte 1946 nach Linz zurück.
Zuerst war Böcklinger Religionsprofessor am Bundesgymnasium in Linz, dann ab 1947 am Bischöflichen Gymnasium Petrinum, wo er auch Spiritual war. 1950 wurde er zum Professor für Kirchenrecht an der Philosophisch-Theologischen Hauslehranstalt der Diözese Linz ernannt (nunmehr Katholische Privatuniversität Linz). 1962 wechselte er auf die Lehrkanzel für Moraltheologie. 1960/62 und 1970/72 war er deren Dekan. In der Folge supplierte er dieses Fach auch der Philosophisch-Theologischen Hauslehranstalt St. Pölten. Ebenso vertrat er 1973 an der Universität Salzburg dieses Fach während eines Freisemesters des Lehrstuhlinhabers.
Zusätzlich lehrte Böcklinger seit 1968 an der Pädagogischen Akademie der Diözese Linz bzw. seit 1974 an deren Religionspädagogischen Akademie sowie an der Bischöflichen Pädagogischen Akademie in Krems (Niederösterreich). Darüber hinaus war er als Vortragender in der Erwachsenenbildung tätig und war er Seelsorger der Katholischen Studierenden Jugend.
1964 wurde Böcklinger in das Linzer Domkapitel berufen. Seit 1948 war er Richter am s Diözesangericht, dann dort ab 1952 Ehebandverteidiger (Defensor vinculi) und schließlich ab 1965 Vizeoffizial. Zudem war er Vorsitzender der Kommission für die Prüfung zur Erlangung des Lehramts aus katholischer Religion an allgemeinbildenden höheren Schulen. Bei der 1970 erfolgten Seligsprechung von Berthold von Garsten war er Vizepostulator. 1970 wurde ihm der Titel eines Päpstlichen Ehrenprälaten verliehen.
In der Begründung für die Verleihung des Großen Ehrenzeichens für Verdienst um die Republik Österreich heißt es u. a.: „Dr. Böcklinger gehört seit Jahren zu jenen einflußreichen Persönlichkeiten in der Diözese Linz, die sich um ein gutes Verhältnis von Kirche und Staat bemühen.“
Die Austro-Danubia verlieh Böcklinger bald nach ihrer Gründung die Ehrenmitgliedschaft. Er starb im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Linz und wurde nach einem Pontifikalrequiem im Linzer Dom im Familiengrab des Friedhofes Urfahr bestattet.