Im Gedenken an den 80. Jahrestag der Auflösung des ÖCV

Im Gedenken an den 80. Jahrestag der Auflösung des ÖCV

Österreichischer Cartellverband
Österreichischer Cartellverband
11.06.2018
Sebastian Ecker
Artikel

Heute vor 80 Jahren löste die GeStaPo die katholischen Studentenverbände in Österreich, darunter den ÖCV, auf.
Ihr Vermögen wird eingezogen, die Neugründung verboten.

Die GeStaPo-Stelle Wien verlautbarte in der "Wiener Zeitung" vom 10. Juni 1938 eine Kundmachung über die Auflösung der katholischen Studentenverbindungen.
Danach wird im Einvernehmen mit dem Stillhaltekommissar Albert Hoffmann die Auflösung des Österreichischen und des deutschen Cartellverbandes sowie anderer katholischer Studentenverbände bekannt gegeben.

Aus dem Tagebuch des Karl Tizian (AIn), nach 1945 Bürgermeister von Bregenz und Vorarlberger Landtagspräsident, vom 11. Juni 1938:

„Der CV ist nun aufgelöst laut amtlicher Notiz der Wiener Zeitung. In allen Gliederungen natürlich. Mit unverhohlener Freude bringen es die Innsbrucker Nachrichten und das Tagblatt! Ich denk‘ mir, daß jetzt eben die Organisation aufgelöst ist, nicht aber die Idee, die Prinzipen und der Geist. Der Geist, der sich im Weltkrieg gezeigt hat, wo jeder sechste aus unserem Verband für seine Heimat verblutet ist, eine Verhältniszahl, denen sich kein anderer studentischer Verband rühmen kann. Daß neben dieser bewährten Vaterlandsliebe aber noch das Prinzip Katholizität steht, das befleckt uns und unseren herrlichen Verband in den Augen der anderen, aber daran ist nicht zu rütteln, jetzt noch weniger denn je. Wir glauben noch an ein höheres, größeres, ewiges Vaterland.“

Nach dem Krieg wurde der Österreichische Cartellverband bereits am 19. Mai 1945 reaktiviert.