75 Jahre ÖCV-Gedächtniskapelle

75 Jahre ÖCV-Gedächtniskapelle

Österreichischer Cartellverband
Österreichischer Cartellverband
24.08.2010
Karl Wolfgang Schrammel

Seit dem Jahr 1955 finden alljährlich in der besten Bergwanderzeit solche Sternfahrten zu der vom ÖCV erhaltenen Gedächtniskapelle auf einem der Hausberge Wiens statt. Auf 1500m Seehöhe wird im Rahmen einer heiligen Messe stets auch der Toten unseres Verbandes gedacht. Das so genannte ÖCV-Freiheits- und Totenmal verdankt seine Entstehung den turbulenten Jahren des österreichischen Abwehrkampfes gegen Hitler-deutschland. Die Kapelle wurde vom freiwilligen Arbeitsdienst im Jahr 1935 in Gedenken an den ermordeten Bundeskanzler Cbr. Engelbert Dollfuß (F-B) fertig gestellt. Der Arbeitsdienst hatte es sich zur Aufgabe gemacht, nicht nur den Bau, sondern die gesamte Inneneinrichtung sowie alle Sakralgegenstände durch Freiwillige schaffen zu lassen. So wurde die Kapelle schon damals zu einem Sinnbild eines Bekenntnisses zu Österreich und des katholischen Widerstands gegen die Nazi-Diktatur, der vor allem von Cartellbrüdern getragen wurde. Auch das weitere Schicksal des ÖCV-Totenmals steht symbolhaft für das unterdrückte und nach dem Krieg wieder erstandene Österreich.
Im zweiten Weltkrieg wurde in der Kapelle ein Beobachtungsposten und später eine Fliegerabwehrstellung errichtet, die sakrale Einrichtung wurde demoliert. In den letzten Kriegstagen zog sich die Wehrmacht von den Einheiten der Roten Armee immer weiter in die Bergregionen des Hochwechsels und des Semmering zurück. Vom Sonnwendstein aus wurden die Truppen Tolbuchins im Schwarza- und Feistritztal mit Granatwerferfeuer belegt. Plünderer und weiterer Verfall hatten das Gebäude nach Kriegs-ende lediglich als Ruine hinterlassen.
Unmittelbar nach Wiedergewinnung der Freiheit beschloss die am 20. Mai 1955 tagende CVV spontan, die stark beschädigte Kapelle zu retten. Mit Spenden von Cartellbrüdern konnte Dach und Turm erneuert und der Altarraum neu gestaltet werden. Seit dieser Zeit spricht man von der Kapelle zu Recht von einem ÖCV Freiheits- und Totenmal.
Im heurigen Jahr steht die Sonnwendstein-Familienwanderung also vor einem doppelten Jubiläum, der Sternfahrt ist weiterhin Erfolg und rege Teilnahme, sowie Gemeinschaftssinn und Gottes reicher Segen zu wünschen.
Gemeinsam mit den Familien und vor allem auch mit Kindern wird eine Pilgerwanderung vom Liechtensteinhaus zur Sonnwendsteinkapelle unternommen (ca. 3 km). Begleitet wird die Wanderung von zwei Priestern und dem Festredner, dem ehem. Chefredakteur der Presse und der Wiener Zeitung, Dr. Andreas Unterberger. Für alle jene denen die ca. drei Kilometer lange Strecke zu beschwerlich ist, ist ein ständiger Shuttledienst zwischen Liechtensteinhaus und Sonnwendstein eingerichtet.
Programm:
9.00 - 9.20 Uhr
Mit der Kabinenbahn von der Talstation
Passhöhe Semmering zum Hirschenkogel
9.30 Uhr
Gemeinsame Wanderung vom Liechtensteinhaus
zur Kapelle (alternativ: Shuttle)
11.00 Uhr - Gemeinsamer Fixpunkt
Heilige Messe und Totengedenken mit Kranzniederlegung
in der Kapelle des ÖCV Freiheits- und Totenmals zelebriert
durch KnsR Pater Mag. Petrus Hübner OCist, Ne,
Pfarrer der Stiftspfarre Neukloster
Kranzniederlegung und Rede:
Dr. Andreas Unterberger zum Thema
„Alles glauben was in der Zeitung steht?“
Im Anschluss Wanderung bzw. Shuttlebus zurück zum Liechtensteinhaus
ab 13.00 Uhr
Im Liechtensteinhaus steht uns am Nachmittag ein eigener Raum mit Möglichkeit zum Mittagessen (Menü € 9,50) und gemütlichem Beisammensein zur Verfügung. plen. col.
Weitere Auskunft:
Dr. Manfred Schilder
Tel 02247 2881
manfred.schilder@aon.at