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Altprovz. HS Prof. Dr. Kurt Piskaty , SVD

Altprovz. HS Prof. Dr. Kurt Piskaty , SVD

Urverbindung: Arminia Münster (22.02.1962)

Geboren: 26.11.1932, Wien
Gestorben: 24.01.1995, Mödling (Niederösterreich)
Hochschulprofessor (Missiologie), Provinzial (Steyler Missionare), Ordenspriester (SVD)

Lebenslauf:

Piskaty wurde als Sohn eines Bankangestellten geboren, der 1944 gefallen ist. Nach der Absolvierung der Volksschule und des Gymnasiums in Wien trat er 1950 in den Orden der Gesellschaft des Göttlichen Wortes (Societas Verbi Divini, SVD), auch Steyler Missionare genannt, ein. Nach dem Noviziat begann er das Studium an der Philosophisch-Theologischen Hochschule des Ordens in St. Gabriel in Mödling bei Wien. 1955 legte er die ewigen Gelübde ab, und am 30. Mai 1957 wurde er zum Priester geweiht.

Anschließend war Piskaty 1957/58 Unterpräfekt und Lehrer im Missionshaus St. Severin in Fürstenfeld (Steiermark), das von 1931 bis 1986 existierte. 1958 ging er nach Rom, um zum einen in den Redaktionen von „Verbum SVD“ und der „Steyler Missionschronik mitzuarbeiten, zum anderen studierte er an der Päpstlichen Universität Gregoriana, wo er 1960 das Lizenziat in Missiologie erwarb. Anschließend begann er ein Doktoratsstudium an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster (Dr. theol. 1963), wo er der dortigen CV-Verbindung Arminia beitrat.

Nach einer längeren Reise in den Mittleren und Fernen Osten kehrte Piskaty im November 1963 nach Wien zurück, um 1963 Generalsekretär des Päpstlichen Missionswerkes für Österreich zu werden, welche Funktion er bis 1965 ausübte. Damit verbunden war die Schriftleitung der Zeitschrift „alle welt“. Seit Februar 1964 war er Professor für Missionswissenschaften an der Ordenshochschule in St. Gabriel und ab dem Wintersemester 1965/66 Lehrbeauftragter dieses Faches an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien. Von 1965 bis 1973 war er Präfekt der Scholastiker in St. Gabriel und begleitete damit die jungen Ordensangehörigen auf ihrem Weg zum Priestertum. .

Nachdem Piskaty im Sommer 1972 einen ersten Lehraufenthalt in Tagaytay (Philippinen) absolvierte, war er in den Jahren 1973 bis 1977 neben seinen Unterrichtsverpflichtungen in Wien bzw. St. Gabriel immer wieder in Tagaytay, das ihm besonders am Herzen lag, sowie in Indonesien, Indien, Papa-Neuguinea und Japan. Im Studienjahr 1977/78 war er Kursleiter am Terziat in Nemi (Latium, Italien). Von 1978 bis 1981 war er Leiter des Pastoralreferates bei Missio, dem Päpstlichen Missionswerk für Deutschland in Aachen. 1981/82 folgten neuerliche Lehraufenthalte in Tagaytay, Australien und Papua-Neuguinea. Im Studienjahr 1982/83 nahm er wieder seine Lehrverpflichtungen in Wien und St. Gabriel wahr.

Von 1983 bis 1989 war Piskaty Provinzial der österreichischen Provinz der Steyler Missionare. Diese Funktion brachte die üblichen Verwaltungsaufgaben und Beanspruchungen sowie Reisen mit sich. Er war maßgeblich daran beteiligt, daß die europäischen Ordensprovinzen zueinandergefunden und ihre Sendung für Europa zu entdecken begonnen haben. Er ließ es sich jedoch in dieser Zeit nicht nehmen, etwa zweimal im Jahr zu den Terziatkursen nach Nemi zu fahren, um dort den Missiologiekurs zu leiten. Nach Beendigung seiner Funktion als Provinzial konzentrierte er sich ab 1989 wieder auf die Lehrtätigkeit in St. Gabriel bzw. in Wien.

1992 wurde Piskaty Direktor des Steyler Missionswissenschaftlichen Instituts in St. Augustin in Bonn. Dort war neben St. Gabriel das zweite Ausbildungszentrum der Steyler Missionare im deutschsprachigen Raum. Es wurde vereinbart, daß er sich von Februar bis September in St. Augustin und von Oktober bis Januar in St. Gabriel aufhält. Darüber hinaus war er Redakteur der Zeitschrift „Verbum SVD“. Doch lange währte diese Funktion nicht. Am Vormittag des 23. Januar 1995 brach er in St. Gabriel einer plötzlich aufgetretenen inneren Blutung bewußtlos zusammen und wurde ins Krankenhaus Mödling gebracht, der er der Früh des 24. Januar im 63. Lebensjahr erlag. Er wurde auf dem Friedhof in der Klosteranlage St. Gabriel bestattet.

„Piskaty diente dem Orden und der Mission in verschiedenen Ämtern und als theologischer Lehrer; der Kirche und der Mission in der missionarischen Bewußtseinsbildung, der Verwaltung und im Lehrbereich. Er war ein gesuchter Referent für Vorträge und ein beliebter Lehrer, der es Verstand, seine Zuhörer und Studenten anzusprechen. Seine Vortragsweise war angenehm, sein Stil flüssig und voll Wiener Charme. Sein Leben, Schaffen und Lehren waren von dem Gedanken der Mission bestimmt.“ (Hort Rzepkowski)

Piskaty steht in der Reihe von P. Martin Gusinde (AW EM), P. Jacob Koch (Baj EM) und P. Peter Schmitz (Rl, Baj), die Mitglieder einer CV-Verbindung waren und in St. Gabriel gewirkt hatte.

Werke:

(Auswahl)
Die katholische Missionsschule in Nusa Tenggara (Indonesien), ihre geschichtliche Entfaltung und ihre Bedeutung für die Missionsarbeit (1964).
Heute noch Mission: Ist Christus der einzige Weg zum Heil? (1994)

Quellen und Literatur:

Mitteilung Provinzial Steyler Missionare der mitteleuropäischen Provinz (ECP) P. Stephan Dähler (SVD), 16. 3. 2021 (mit Lebenslauf und Parte zu Piskaty und Nachrufe).