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Präl. Mil.Provik. Domkap. Johannes Innerhofer

Präl. Mil.Provik. Domkap. Johannes Innerhofer

Urverbindung: Rheno-Juvavia (03.03.1933)

Bandverbindungen: Le

Geboren: 03.08.1902, Klausen (Tirol, nunmehr Südtirol)
Gestorben: 10.08.1966, Wien
Militärprovikar, Domkapitular (Salzburg), Weltpriester

Lebenslauf:

Nach der Absolvierung des Gymnasiums trat Innerhofer 1922 in das Salzburger Priesterseminar ein und studierte an der dortigen Theologischen Fakultät (abs. theol. 1926). Er wurde bereits am 12. Juli 1925 zum Priester geweiht und war ab 1926 als Kaplan in der Pfarrseelsorge eingesetzt. 1930 kam er als zweiter Domkooperator und Domprediger nach Salzburg, wo er auch Präses des Katholischen Arbeitervereins war. Im Juli 1931 wurde er Ehrenphilister der katholischen Pennalie (später MKV) Almgau, wodurch er in Kontakt mit dem katholischen Farbstudententum kam. Knapp zwei Jahre später trat er dann als Urmitglied
der 1932 gegründeten Rheno-Juvavia bei und half dort beim Aufbau dieser Verbindung mit.

Innerhofer meldete sich 1934 zur Militärseelsorge des österreichischen Bundesheeres und war zuerst als Militärkurat bei der Militärpfarre in Innsbruck eingesetzt. Am 1. Februar 1938 wurde er als Militärkurat zur 1. Division nach Wien versetzt und kurz danach (Anschluß März 1938) in die Militärseelsorge der Deutschen Wehrmacht übernommen. Dort wurde er Divisionspfarrer der 7. Infanteriedivision in München, mit der er den Zweiten Weltkrieg mitmachte. Diese Division war beim Polenfeldzug, dann beim Westfeldzug und schließlich die ganze Zeit bis zur Kapitulation an der Ostfront im Bereich der Heeresgruppe Mitte eingesetzt. Am 6. Mai 1945 geriet Innerhofer im Brückenkopf Königsberg (Ostpreußen) in sowjetische Gefangenschaft, aus der er am 27. Juli 1948 entlassen wurde.

Nach seiner Rückkehr nach Salzburg wurde Innerhofer wieder in der Pfarrseelsorge eingesetzt. Er wurde Provisor an der Dompfarre und Generalsekretär der Katholischen Aktion Salzburgs. Am 19. April 1954 wurde er zum Domkapitular von Salzburg und zum Generaldechanten des Tiroler Anteils der Erzdiözese Salzburg ernannt.

Nach der Wiedererrichtung des österreichischen Bundesheeres beauftragte 1956 die Österreichische Bischofskonferenz Innerhofer mit dem Aufbau der Militärseelsorge. Er wurde daher am 15. Oktober 1956 zum Leiter der Militärseelsorge im Bundesministerium für Landesverteidigung und am 1. Februar 1958 als Militärdekan (Rang eines Obersten) zum Leiter der betreffenden Abteilung ernannt, womit er bereits die Funktion eines Provikars ausübte.

Im Vorgriff auf die am 5. April 1960 erfolgte Errichtung eines eigenen Militärvikariats wurde Innerhofer bereits am 4. April offiziell zum Militärprovikar des Österreichischen Bundesheeres (damals im Rang eines Generalmajors) ernannt. Er war damit der Stellvertreter des Militärvikars Franz Kardinal König (Rd EM). Innerhofers Funktion war damit kirchenrechtlich mit der eines Generalvikars vergleichbar. Er wurde auch zum Apostolischen Protonotar (Prälat) ernannt.

Innerhofer hatte große Verdienste beim Aufbau der Militärseelsorge des Bundesheeres der Zweiten Republik erworben und starb noch während seiner aktiven Dienstzeit im Militärspital Wien-Stammersdorf. Er wurde auf dem Domherrenfriedhof des Petersfriedhofs in Salzburg begraben.

Quellen und Literatur:

Mitteilungen der K. Ö. H. V. Leopoldina Nr. 60, Januar 1967, S. 28.
Gruber, Franz: Prälat Johann Innerhofer, Militärprovikar (= Miscellanea der Wiener Katholischen Akademie, Arbeitskreis für Kirchliche Zeit- und Wiener Diözesangeschichte, Band 31). Wien 1977.
Gröger, Roman-Hans/Ham, Claudia/Sammer, Alfred (Dan): Zwischen Himmel und Erde. Militärseelsorge in Österreich. Graz 2011, bes. S. 138.