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Gen.-Dir. Komm.R Erich Manhardt

Gen.-Dir. Komm.R Erich Manhardt

Urverbindung: Nordgau Wien (14.11.1921)

Geboren: 16.10.1902, Wien
Gestorben: 04.08.1973, Wien
Generaldirektor (Zentralkasse der Volksbanken)

Lebenslauf:

Erich Manhardt, Edler von Mannstein, wurde als Sohn eines k. u. k. Hofbeamten geboren. Während seiner Gymnasialzeit in Wien wurde er bei der katholischen Pennalie Ostaricia aktiv (später MKV). Nach der Matura absolvierte er zuerst den Abiturientenkurs an der Hochschule für Welthandel (Exportakademie) und begann 1921 mit dem Studium an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien, wo er dem Nordgau beitrat (Couleurname Knirps). Aus wirtschaftlichen Gründen war er jedoch gezwungen, einen Beruf zu ergreifen, so daß er sein Studium nicht beendete.

Manhardt trat daher 1922 in den Dienst des Bankhauses Schelhammer & Schattera, das damals im Besitz von Johann Thomas Wancura (NdW EM) stand. Manhardt war dort als „Bankbeamter“ erfolgreich und wurde 1933 zum Prokuristen bestellt. Im Gefolge der Ereignisse gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Bankhaus nach Vöcklabruck (Oberösterreich) verlegt, wo er dann im April 1945 mit der Leitung der dortigen Volksbank betraut wurde. 1946 wurde er nach Wien in den Dienst der Zentrale der gewerblichen Kreditgenossenschaften (Volksbanken) berufen und mit 1. Februar 1947 zum Leiter der Zentralgenossenschaftskasse ernannt. Diese war das Zentralinstitut für das gewerbliche Bankwesen nach dem System Schulze-Delitzsch (Volksbanken), ähnlich wie damals die Genossenschaftliche Zentralbank diese Aufgabe für die Geldinstitute des Raiffeisensektors und die Girozentrale für die Sparkassen wahrgenommen hatte.

1955 wurde diese Zentralkasse in Zentralkasse der Volksbanken reg. Gen. m. b. H umbenannt und gegen Ende der sechziger Jahre in eine Aktiengesellschaft umgewandelt (Österreichische Volksbanken AG). Manhardt wirkte nach 1945 wesentlich am Aufbau des Volksbanken-Sektors mit und gehörte in den ersten 25 Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg zu den Spitzenpersönlichkeiten des österreichischen Geld-, Kredit- und Bankwesens. Ab 1951 war er Mitglied der österreichischen Kreditlenkungskommission und von 1953 bis 1962 deren Vorsitzender. Danach war er bis 1970 Vorsitzender der Nachfolgeorganisation der ERP-Kreditkommission. Darüber hinaus übte er zahlreiche weitere Funktionen und Aufsichtsratsmandate im gewerblichen bzw. genossenschaftlichen Bankwesen aus.

Quellen und Literatur:

Das Band, das uns umschlingt. 1900–2000. Festschrift der K. Ö. H. V. Nordgau Wien. Wien 2000, S. 52–54.