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Sekt.-Chef i.R. Dr. Dr. Robert Morawek

Sekt.-Chef i.R. Dr. Dr. Robert Morawek

Urverbindung: Nordgau Wien (01.02.1938)

Geboren: 19.01.1901, Wien
Gestorben: 13.06.1988, Wien
Präsident der Katholischen Aktion der Erzdiözese Wien, Ministerialrat (Unterrichtsministerium), tit. Sektionschef

Lebenslauf:

Morawek besuchte nach der Volks- und Bürgerschule in Wien das Lehrerseminar (Lehrerbildungsanstalt in Wien-Hegelgasse) und legte dort 1920 die Reifeprüfung ab. Zu dieser Zeit trat er der katholischen Pennalie Danubia bei und war beim Christlich-Deutschen Studentenbund (CDSB) aktiv. Nachdem die Danubia sistierte, wechselte er 1932 zur Schwesterverbindung Normannia (später im MKV).

Mangels einer Anstellungsmöglichkeit in Wien arbeitete Morawek zunächst bei einer Versicherung und war Musiker in einem Kino (Stummfilmbegleitung) sowie in Kaffeehäusern. Ab 1, März 1922 war er Volksschullehrer im gerade zu Österreich gekommenen Burgenland (Moschendorf und Güssing). Nach den Lehrbefähigungsprüfungen für Volksschulen (1924) und Hauptschulen (1929) wurde er mit 30. Juli 1930 in den Schuldienst des Landes Niederösterreich übernommen und zum Hauptschullehrer in Pulka ernannt. Später war er in Deutsch-Wagram, und 1936 kam er an die Hauptschule in Maria Lanzendorf.

1937 legte Morawek die Ergänzungsreifeprüfung für Realgymnasien am Realhymnasium Klosterneuburg ab und begann mit Sommersemester 1938 nebenher ein Studium der Philosophie an der Philosophischen Fakultät der Universität Wien (Dr. phil. 1946). Noch kurz vor dem Anschluß trat er der Rudolfina bei (Couleurname Loki). Allerdings wurde er nur durch Conventsbeschluß aufgenommen, eine Rezeption auf einer Kneipe konnte nicht mehr stattfinden. 1942 wurde er aus politischen Gründen an die Sonderschule für schwererziehbare Knaben in Mödling versetzt und im Februar 1943 zur Deutschen Wehrmacht eingezogen. Im Juni 1945 kehrte er nach Wien zurück und kam an eine Hauptschule in Wien. Im Februar 1946 wurde er in die Personalabteilung für Pflichtschullehrer in das Unterrichtsministerium berufen.

Durch die Wirren des Anschlusses und des Krieges wurde Morawek nicht mehr als Fuchs bei der Rudolfina aktiv, sondern ab dem Wintersemester 1946/47 beim Nordgau. Dort wurde er dann mit dem Aufnahmedatum bei der Rudolfina geburscht. Im Wintersemester 1947/48 war er Fuchsmajor. Nach Beendigung seines Philosophiestudiums mit einer Dissertation über Edmund Husserl bei dem damaligen bekannten und noch in Wien lehrenden katholischen Phiolosophen Alois Dempf begann er eines an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien (Dr. iur. 1950). Mit 1. Januar 1956 wurde er zum Ministerialrat ernannt

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Morawek war seit 1953 Leiter der Abteilung 11, der späteren Abteiling 2 der Sektion III (Legislativsektion), die für die rechtlich-administrativen Angelegenheiten des gesamten Schulwesens zuständig ist. In dieser Funktion hat er beim Zustandekommen der Schulgesetzgebung 1962 und bei anderen Gesetzesvorhaben entscheidend mitgewirkt. Dabei kamen ihm die Erfahrungen zugute, die er als Lehrer gemacht hat. In den letzten Jahren seiner Dienstzeit war er auch stellvertretender Sektionsleiter. Mit Ende des Jahres 1966 ging er in den Ruhestand und erhielt aus diesem Anlaß den Titel Sektionschef verliehen.

Morawek engagierte sich nach dessen 1953 erfolgten Gründung im Katholischen Familienverband sowie auch in der Katholischen Aktion (KA) der Erzdiözese Wien. Als Mitglied von deren Präsidium nahm er am 19. Oktober 1960 an einem Gespräch führender Funktionäre der KA sowie der Arbeitsgemeinschaft der Katholischen Verbände (AKV) teil, die CVer waren, um den damaligen Konflikt zwischen diesen beiden Vereinigungen entschärfen zu helfen. Anfang 1961 wurde er als Nachfolger von Franz Baumgartner (Nc) für einige Jahre Präsident der KA der Erzdiözese Wien. In dieser Eigenschaft nahm er am 13. März 1961 nochmals an einem solchen Gespräch teil. Morawek wurde auf dem Friedhof Wien-Grinzing begraben (23/3/19).

Quellen und Literatur:

Aktenbestand der Ehrenzeichenkanzlei der Österreichischen Präsidentschaftskanzlei (Kabinettsvizedirektor Heinz Hafner Am, Mitteilung 4. und 18. 9. 2019).
Verbindungsarchic Nordgau Wien (Gerhard Labschütz, 27. 9. 2019).
Hartmann, Gerhard (Baj): Für Gott und Vaterland. Geschichte und Wirken des CV in Österreich. Kevelaer 2006, S. 556f.
Nordgau aktuell. Verbindungszeitung der K. Ö. H. V. Nordgau Wien, Nr. 18, November 1982, 5f. (Interview mir Robert Morawek).
Wiener Kirchenzeitung, 5. 2. 1961, S, 8.