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HR WAR i.R. Anton Stangelberger

HR WAR i.R. Anton Stangelberger

Urverbindung: Austria-Wien (23.10.1907)

Geboren: 03.08.1885, Pottenstein (Bezirk Baden, Niederösterreich)
Gestorben: 11.06.1962, Wien
Rat der Stadt Wien, Amtsrat (Landesinvalidenamt Wien), Tit.-Hofrat
Politische Haft: 1938 bis 1940 Polizeihaft, KZ Dachau

Lebenslauf:

Stangelberger besuchte zuerst in Wien das Gymnasium und war 1903 Gründungssenior der katholischen Pennalie Thuiskonia (später MKV). Er beendete jedoch das Gymnasium in Wien nicht und ging zu diesem Zweck nach Horn (Niederösterreich), wo er bei der Waldmark aktiv war. Nach seiner Matura dort im Jahr 1907 begann er das Studium an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien, wo er der Austria beitrat (Couleurname Thuisko). Er beendete jedoch das Studium nicht. Aus diesem Grunde mußte er in der Folge die Austria verlassen.

Nach dem Ersten Weltkrieg fand Stangelberger eine Anstellung beim Landesinvalidenamt Wien. Im „Ständestaat“ engagierte er sich beim berufsständischen Aufbau. So war er Vorstandsmitglied der Bundesbeamtenkammer sowie der Wiener Landesbeamtenkammer und Vorstandsmitglied der der Zentralvereinigung des öffentlichen Dienstes. 1937 rückte er für ein ausgeschiedenes Mitglied in die Kurie Öffentlicher Dienst des Rates der Stadt Wien nach (entsprach dem heutigen Gemeinderat bzw. Landtag). Aufgrund dieser Funktionen wurde er nach dem Anschluß am 3. Mai 1938 verhaftet und aus dem öffentlichen Dienst entlassen. Am 17. Juni 1938 wurde er in das KZ Dachau überstellt, aus dem er am 16. November 1940 entlassen wurde. Er war einer der wenigen Häftlingen, die im September 1939 nicht in das KZ Flossenbürg überstellte wurde.

Nach dem Krieg wurde Stangelberger als Beamter rehabilitiert und war wieder im Landesinvalidenamt tätig, zuletzt als wirklicher Amtsrat. Anläßlich seiner Pensionierung im Jahr 1950 erhielt er den Titel Hofrat verliehen. In den Jahren 1947 bis 1950 war er in Wien-Josefstadt Bezirksrat. Die Austria Wien nahm ihn nach 1945 wieder als Urphilister auf (erstmals im Gesamtverzeichnis 1949). Er war auch Bandphilister der MKV-Verbindungen Austro-Bavaria Wien und Kahlenberg Wien sowie Ehrenmitglied der Katholischen Österreichischen Landsmannschaft Josefina Wien. Begraben wurde er auf dem Wiener Zentralfriedhof (12C/3/8).


Quellen und Literatur:

Farbe tragen, Farbe bekennen 1938–45. Katholisch Korporierte in Widerstand und Verfolgung. Hg. von Peter Krause (Rt-D), Herbert Reinelt und Helmut Schmitt. Zweite wesentlich erweiterte Auflage. Teil 2: Kuhl, Manfred (F-B): Ergänzungsband Biographien. Wien 2020, S. 330f.