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Univ.-Prof. i.R. Dr. mult. Peter-Josef Keßler

Univ.-Prof. i.R. Dr. mult. Peter-Josef Keßler

Urverbindung: Austria Innsbruck (07.07.1926)

Bandverbindungen: R-D

Geboren: 25.11.1905, Raßweiler (nunmehr Illingen, Landkreis Neunkirchen, nunmehr Saarland)
Gestorben: 04.07.1988, Münster (Nordrhein-Westfalen)
Universitätsprofessor (Kirchenrecht), Weltpriester

Lebenslauf:

Keßler stammte aus dem Saarland, das zum Zeitpunkt seiner Geburt im Regierungsbezirk Trier der zu Preußen gehörenden Rheinprovinz lag. Erst nach dem Friedensvertrag von Versailles 1919 gehörte seine Heimat zum französisch dominierten Saargebiet. Kirchlich gehört das Saarland größtenteils zum Bistum Trier.

Mit dem Wunsch, Priester zu werden, begann Keßler nach dem Abitur im Jahr 1924 mit dem Studium an der Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck, wo er der Austria beitrat (Couleurname Juppi). Am 26. Juni 1927 war er einer der Stifter der Rheno-Danubia und auch dort Senior. Er schloß den für die Innsbrucker Theologische Fakultät besonderen Studiengang der Scholastischen Philosophie (Dr. phil. schol. 1927) ab und begann danach das Studium an den Rechtswissenschaftlichen Fakultäten der Universitäten in Berlin und Bonn (dort Dr. iur. 1932).

Danach beendete Keßler das theologische Studium an der Philosophisch-Theologischen Hauslehranstalt in Trier (nunmehr Theologische Fakultät der Universität Trier) und wurde am 29. Juli 1934 zum Priester geweiht. Nach zwei Kaplansjahren wurde er 1936 nach Rom zum Studium des Kirchenrechts geschickt (Dr. iur. can. 1940). Von Rom zurückgekehrt, versah er von 1940 bis 1947 das Amt eine Synodalrichters am Bischöflichen Gericht in Trier. 1944 wurde er zum Pfarrer in Oberkall (Eifelkreis Bitburg-Prüm, nunmehr Rheinland-Pfalz), ernannt, welches Amt er bis 1947 ausübte. Es war das die schwierige Zeit der Endphase des Zweiten Weltkriegs (Ardennenoffensive Dezember 1944).

Während des Krieges bereitete Keßler seine akademische Karriere an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität München vor. Dort vollendete er zum einen das Theologiestudium (Dr. theol. 1947), gleichzeitig habilitierte er sich dort Anfang 1947 für Kirchenrecht. Mit 1. Juli 1948 wurde er an dieser Fakultät zum außerordentlichen Professor für Kirchenrechtsgeschichte ernannt und baute dort das renommierte Kanonistische Institut auf, das später das Promotionsrecht Dr. iur. can. erhielt.

1949 erhielt Keßler einen Ruf an die Katholisch-Theologische Fakultät der Universität Münster und wurde dort am 7. März 1949 zum ordentlichen Professor für Kirchenrecht mit dem Forschungsschwerpunkt Kirchenrechtsgeschichte ernannt. Er veröffentlichte zahlreiche Studien und Quelleneditionen auf diesem Gebiet. In den Studienjahren 1951/52 und 1962/63 war er dort Dekan. 1971 wurde er emeritiert.

„Peter-Josef Keßler war ein Gelehrter klassischen Stils. Sein bis zur Begeisterung reichendes Interesse war der Rechtsgeschichte gewidmet, der Quellenforschung“ (Klaus Lüdicke). Bei den Quellenedition galt sein Interesse vor allem Papst Innozenz IV. (1243–1254).

Werke:

(Auswahl)
Die Entwicklung der Formvorschriften für die kanonische Eheschlieüung. Ein Beitrag zur kirchlichen Rechtsgeschichte (Diss. iur. 1934).
Untersuchungen über die Novellen-Gesetzgebung Papst Innozenz‘ IV. Ein Beitrag zur Geschichte der Literatur des kanonischen Rechts (Diss. theol. 1943).
Studien zu der Lehre von der Gerichtsverwaltung im kanonischen Recht (Habil,.1947).

Quellen und Literatur:

Lüdicke, Klaus: In memoriam. Peter-Josef Keßler zum Gedenken, in. Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte. Kanonistische Abteilung 76 (1990), S. 406–409.
www.kaththeol.uni-muenchen.de/gesch_fakultaet/profs_1826_2013/kessler (Abruf 14. 2. 2015).